Team CM - Herren

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topdev Aktiv Team CM

CM steht für Carsten und Mathias. Das Team startete in der Kategorie Herren und hatte die Startnummer 366 A/B. Für beide war es die erste Teilnahme an der Transalp.

1. Tag:
Alle scheinen trotz Regens froh, dass es jetzt losgeht. Also zügig rauf ins Leutaschtal und hinten wieder runter nach Innsbruck. Kurze Schrecksekunde nur, als Mathias mitten im Feld aus der Pedale rutscht. Dann rauf aufs Kühtai. Mathias macht Tempo. Als Rundfahrt-Novize gebe ich mich anfänglich noch dem Regenjacke-an – Regenjacke-aus-Spiel hin. Als der Regen dann alles schön durchgesaftelt hat, fährt sich‘s auch in Ärmlingen entspannt. Wer hätte es gedacht…
Oben wird's unangenehm an zwei nicht enden wollenden 17% Rampen. Auf der Spitze ca. 4 Grad und Regen. Team TP schon oben auf der Spitze und fertig für die Abfahrt: unglaublich!? Schnell trockene Sachen angezogen, Riegel rein, heißen Tee drüber gießen, Wintermütze und Handschuhe angezogen. Thomas scharrt schon mit den Hufen, verständlich bei der Kälte! Runter geht's, Ankunft in Ötz wie ein Eiszapfen. Die Kurbel scheint zu klemmen, so schwer gehts…
Dann flackern so langsam die Lichter. Gott sei Dank führen Thomas und Mathias vorne eine Gruppe von ca. 30 Leuten von Ötz bis Sölden. Wie der Zufall es will, kommen wir In Sölden vor dem Stand der Herbalife-Damen zum Stehen. Abnehmen wollte ich in dieser Woche nicht, aber einen Recovery Shake nehme ich doch gerne.

2. Tag
Hinauf zum Timmelsjoch, dem Dach der Tour. Die übliche quälende Frage der Kleiderordnung will gelöst werden. Da es einem tatsächlich warm ums Herz wird, wenn man durch den Regen am lieben Tiroler Grauvieh vorbei dem hochalpinen Gipfel entgegenstrampelt, wird eine sportlichere Bekleidung gewählt. Nach anfänglichem Frösteln genau das Richtige. Oben ca. 2 Grad und windig, vorbei an Schneewänden. Die Kulisse ist grandios. Auf der Abfahrt in den Süden scheint bereits die Sonne und es wird schnell wärmer. Am Eingang zum Jaufenpass schon über zwanzig Grad und es läuft schon besser. Endlich können die in heimischen Gefilden erprobten und bewährten Referenzenfahrer gehalten werden. Kollege Stahl entweicht diesmal nicht. Thomas fährt auf der Abfahrt die meisten schwindelig und unten angekommen werden unter dem Vorwand Sachen auszuziehen die Nerven etwas beruhigt. Dann wird Formation aufgenommen und die letzten 40 km zum Ziel in bewährtem Sonntagsrundenstil durchpedaliert. Zwei Damen mit großen Rucksäcken kurbeln auch in unserer Gruppe und ziehen das Feld in der Führung etwas in die Länge. Hut ab!
Im Hotel treffe ich zufällig Mr. Johnson, CEO von Herbalife: etwas post-race chit-chat unter Pro's eben.

3. Tag
Angenehme Temperaturen den ganzen Tag durch und eine phänomenale Kulisse am Grödnerjoch. In Wolkenstein hat sich zu meiner großen Freude ein kleiner Fanclub postiert: Eva's Eltern stehen an der Strecke und jubeln uns zu. Kurz darauf wird eine Cola dargereicht. Blutzucker und Motivation explodieren, die ersten Kilometer am Berg laufen wie ein WM-Spiel gegen Brasilien. Mr. Johnson wird links liegen gelassen. Dann ruft Kollege Stahl mich zur Raison: Morgen steht die Königsetappe auf dem Plan. Der Rest wie Tag 2: Sportfreund Stangner im Tiefflug nach unten. Kurz Luft holen und Formationsflug bis ins Ziel.

4. Tag
Regen den ganzen Tag schon vom Start weg. Diesmal Regenjacke gleich ausgezogen und siehe da, auch am 4. Tag läufts noch am Berg. Dann eine etwas längere Überfahrt zum Passo Giau. Unten am Giau kurze Schrecksekunde: Mathias ist weg. Philip und ich warten und werden langsam nervös. Nach 15 Minuten kommt der Bursche endlich um die Kurve gefahren, Stehend, in typisch lockerem Stil als hätte die Etappe eben erst begonnen, lässig einen nach dem anderen überholend. Wir springen auf, Puls steigt rapide an: „ a ne wa wie ja Platten, alles gut? A ja gut los Thomas wo hä…?" Kurzer small talk mit Mr. Johnson: „What, no sponsorship? Get oudda here dude, that's crazy!" Mathias verliert jeden Bezug zur Realität und bläst den Giau hoch. Warum nach hinten schauen wenn der Weg doch vorne ist! Saustark! Thomas wird eingeholt. Nix mit Ausruhen. Weiter, diesmal lässt Philip nicht locker. Der erste Berg, wo wir uns alle richtig ins Zeug gelegt haben. Spass hat's gemacht. Oben 2 Grad und Eisregen. Die Abfahrt wie auf Eiern und dann nach Hause im D-Zug. Am Stand von Herbalife bleiben wir diesmal länger: Wer nicht sponsort, muss auch mal einen Drink mehr ausgeben!

5. Tag
Nach einer ersten Nachthälfte mit starkem Regen erwartet uns der Morgen mit herrlichstem Sonnenschein. Als erstes heißt es unsere Pferdchen aus dem Bikepark holen. Evelyn und Horst warteten schon sehnsüchtig. Nach ein paar Streicheleinheiten in Form von Kette ölen und Reifen wechseln ging es auch schon los zur Startaufstellung. Los ging es bei 20 Grad, das hieß oben und unten kurz, was für ein Genuss nach den letzten Tagen! Der erste Berg hat auch nicht lange auf sich warten lassen und ließ sich recht flüssig fahren. Zum Passo Brocon sah es schon ein wenig anders aus. Da wir den ganzen Aufstieg in der Sonne fuhren, wurde uns recht schnell warm. Die 14 km zogen sich dann auch ganz schön hin. Oben angekommen war die erste Verpflegungsstelle erreicht. Diese wurde genutzt, um die leeren Flaschen wieder aufzufüllen. Nach einer schönen Abfahrt ging es im Tal für ca. 10 km recht flach und flott zum letzten Anstieg des Tages voran. Nun galt es, den Monte Grappa zu bezwingen. Die Eckdaten: 28,6 km Steigung und 1.591 Höhenmeter waren zu bezwingen. Das hieß fast 3 Stunden kurbeln. Am Anfang, also die ersten 10 km, waren recht steil aber gleichmäßig. Danach wechselten sich Flachstücke mit sehr steilen Passagen ab. Da war es schwieriger, einen ordentlichen Rhythmus zu finden. Die phantastische Aussicht auf die Dolomiten ließ einen den Aufstieg dann doch noch genießen. Oben angekommen haben wir uns gemeinsam in die Abfahrt gestürzt. Thomas, Philip, Carsten und ich. Die mahnenden Worte des Streckenpostens im Ohr wurde auf riskante Manöver verzichtet. In Kurve 3 dann mein Missgeschick, getreu dem Filmtitel „Ab durch die Hecke", ging es für mich durch die Hecke. Wobei meine Hecke eine Lücke zwischen Fotograf und dessen Auto war. Nach einem holprigen Auslauf über Wiese und Steine kam ich glücklich zum Stehen. Den Anschluss an den topdev Zug hatte ich genauso verloren wie das Vertrauen in meine Abfahrtskünste und mein Material. Die folgende Abfahrt war für mich kein Genuss mehr. Da ich dann zeitweise sogar gelaufen bin, hatte ich mir so ca. 25 Minuten Rückstand eingehandelt. Die anderen Jungs warteten im Tal auf mich Minute um Minute. Erst der Blick aufs Handy und die Info eines anderen Radlers, dass einer im gleichen Trikot den Berg runterläuft, veranlasste sie weiterzufahren. Im Ziel angekommen war ich glücklich, alle aus der Mannschaft gesund und munter wiederzusehen, sie im Übrigen nicht minder! Ein aufregender Tag, der dann bei einem gemütlichen Abendessen noch einen ruhigen Ausklang fand.

6. Tag
Die letzte lange Etappe stand auf dem Programm. Heute waren noch einmal über 138 km und 2.888 hm zu bewältigen. Durch meine Bummelei am Berg sind wir aus dem Startblock C rausgefallen und standen nun im Startblock D. Nach ca. 5 km stoppte eine geschlossene Schranke die Fahrt. Da liefen alle Startgruppen wieder zusammen. Nach 25 km stand der erste Anstieg des Tages auf dem Programm. In vielen Serpentinen schlängelte sich die Straße nach Foza hinauf. Oben angekommen sammelte sich der topdev Zug wieder und überwand die Hochebene recht flott. Für die anschließende Abfahrt nahmen mich meine Freunde in die Mitte und ließen mich da auch nicht raus. Carsten vornweg fuhr eine wirklich gute Linie. Dieser Linie brauchte ich nur zu folgen und so kam ich die erste Abfahrt des Tages gut runter. Nach einem Flachstück von etwa 10 km folgte nun der letzte Anstieg des Tages. Dieser war noch einmal 22 km lang und hatte 1.500 hm zu bieten. Die Auffahrt war echt schwer. Steil- und Flachstücke wechselten sich ab, was es nur schwer möglich machte, einen guten Rhythmus zu finden. Endlich oben angekommen übernahm Carsten erneut das Zepter und dieses gab er für die nächsten 20 km auch nicht mehr ab. Das war eine ganz starke Vorstellung von Carsten! Auf gerader Strecke hatte Carsten so aufs Gas gedrückt, dass unserem Zug niemand folgen konnte. 5 km vor dem Ziel war diesmal die Zeitnahme. Keine 200 m nach der Zeitnahme hatten wir Glück im Unglück. Philip hatte eine Sicherheitsnadel aufgesammelt, was einen platten Reifen zur Folge hatte. Der anschließende Zeitverlust durch das Schlauch-Wechseln hatte für uns keine Auswirkungen, da nach der Zeitnahme. Als der Reifen wieder flott war, ging es wie schon so oft praktiziert in Vierrerreihe durchs Ziel.

7. Tag
Heute stand die letzte Etappe auf dem Plan. Kurze 78 km waren zu bewältigen, davon die ersten 25 km quasi topfeben. Vom Start weg wurde gerast, als gäbe es keinen Morgen mehr. Mit Vollgas ging es dann in den ersten Anstieg des Tages. Gleich unten hat dann jeder gezeigt, was seine Schaltung zu leisten im Stande ist. Von Kette rechts wurde, aufgrund der Steilheit, in kürzester Zeit auf Kette ganz links geschalten. So zerfiel dann auch das Feld recht schnell. Nach oben hin wurde der Berg dann auch etwas angenehmer zu fahren, weil die Steigungsprozente merklich nachließen. Die folgende Abfahrt fuhr sich wieder recht gut hinter Carsten. In Mori dann eine Schrecksekunde: topdev-Trikots und ein Krankenwagen am Straßenrand. Gott sein Dank war der Krankenwagen nicht wegen unserer Jungs da. Peter und Michael hatten eine Panne. Peters Freilauf war fest und machte eine Weiterfahrt unmöglich. Die Beiden warteten auf den Materialwagen, um ein Austauschlaufrad zu bekommen. Aus Mori raus wartete nun der Monte Faé auf uns. Diesen Berg hatten die wenigsten auf dem Radar. Was recht steil begann, sollte sich nach oben hin in quasi senkrecht verwandeln. Die letzten 2 km hatten eine Durchschnittssteigung von 18%! Ein Scherzkeks hatte die Entfernung zum Gipfel mit Farbe auf die Straße gemalt. Als 300m auf dem Asphalt standen, dachte man, dass man fast oben ist, aber nach diesen 300m stand dann ein Schild: Noch 300m. Naja, aber nach diesen 300m waren wir dann wirklich oben! Es folgte eine kurze Abfahrt und dann der letzte Aufstieg des Tages und somit der gesamten Tour. Oben angekommen sammelte sich der topdev Zug ein letztes Mal und mit Carsten als Spurgeber ging es in die kurvige, aber sehr schöne Abfahrt. Ein letztes Mal haben wir zu Viert „Aufstellung" bezogen und sind gemeinsam durchs Ziel gerollt.

Es war eine schöne Tour und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit Euch zusammen die Alpen zu überqueren!
Vielen Dank auch an Silke für die gute Organisation und den Service rund um die Tour. Vom Taschen Schleppen über das CheckIn bis hin zur Tischreservierung für das gemeinsame Abendessen. Vielen Dank!

Carsten & Mathias

Die Etappen:

(1) 29.06.2014 Mittenwald - Sölden, 2 Pässe, 115,37 km, 2472 hm
gefahren in 5:19.57,6 h; 143. Platz

(2) 30.06.2014 Sölden - Brixen, 2 Pässe, 123, 28 km, 2923 hm
gefahren in 6:05.30,9 h; 142. Platz

(3) 01.07.2014 Brixen - St. Vigil, 1 Pass, 89,18 km, 2237hm
gefahren in 4:40.48,5 h; 149. Platz

(4) 02.07.2014 St. Vigil - Fiera di Primiero, 5 Pässe, 154,74 km, 3490 hm
gefahren in 8:01.55,2 h; 132. Platz

(5) 03.07.2014 Fiera di Primiero - Crespano del Grappa, 3 Pässe, 122,37 km, 3164 hm
gefahren in 6:58.50,4 h; 143. Platz

(6) 04.07.2014 Crespano del Grappa - Rovereto, 3 Pässe, 141,56 km, 2907 hm
gefahren in 6:42.03,1 h; 134. Platz

(7) 05.07.2014 Rovereto - Arco, 3 Pässe, 77,29 km, 2074 hm
gefahren in 3:48.34,3 h; 129. Platz

Gesamt:
41:37 h, 132. Platz in der Kategorie Herren, gesamt 392. Platz

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Team CM


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Ergebnis

Fahrzeit: 41:37 h
132. Platz Kategorie Herren
Gesamt 392. Platz