Rhön Radmarathon

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Rhön Radmarathon

Pfingsten in Bimbach – das ist immer wieder ein besonderes Erlebnis.

So war auch die topdev - Mannschaft dieses Jahr wieder dabei, als Bimbach über das Pfingstwochenende zum Mekka der Radsportszene wurde, um tolle Landschaft, Atmosphäre, Windschatten und Abfahrten zu genießen und nebenbei bergauf zu er"fahren", wo man steht. Spätestens nach dem Rhön Radmarathon weiß jeder, was die Saisonvorbereitung in Winter und Frühjahr wert war.
Thomas, Philipp, Rico, Harald, Michael und Michael waren bereits am Freitag mit Familienbegleitung angereist. Für Sie ging das Marathonwochenende schon am Samstag zur RTF los. Aus dem geplanten Start um 9 Uhr wurde jedoch wegen heftigen Regens 10 Uhr und aus der 150km Runde eine mit 100km.
Was nach lockerer Ausfahrt klingt, war dann doch recht zünftig. Michael setzte noch einen drauf, in dem er die letzten 40 Kilometer unfreiwillig mit „Kette rechts" absolvierte. Sein gerissener Schaltungsbowdenzug ließ ihm nur noch die Wahl zwischen „großer" Übersetzung mit 34:12 und „ganz großer" mit 50:12. Geschafft hat er es trotzdem und die Krafteinheit war ihm am Sonntag nicht mehr anzumerken.

Gegen Abend wurde unsere Gruppe mit Mathias, Peter, Carsten, Stefan und Janet komplett und der Tag klang gemütlich und voll Vorfreude bei einem gemeinsamen Abendessen im Gasthof „Zur Linde" aus.
Pfingstsonntag in Bimbach, das heißt ganz, ganz früh aufstehen. Damit wir um 6 Uhr gut abgefrühstückt und guter Laune am Start der 238km Runde stehen konnten, klingelte der Wecker bei dem meisten deutlich vor 5 Uhr. Vom Wetter war noch nicht viel zu sehen. Zumindest war es trocken und die Vorhersage ließ hoffen, dass Wolken und Nebel im Lauf des Tages verschwinden. So wagten sich die meisten in der Hoffnung auf einen warmen Tag ohne Jacke und Überschuhe, mit kurzem Trikot, Windweste, Arm- und Beinlingen an den Start.
Kaum hatten sich die üblichen Nachzügler in der letzten Minute in die Startaufstellung gequetscht, ging es, angefeuert von Uta, auch schon los. Nachdem das Gewusel der ersten Meter unfallfrei überstanden war, hieß es, eine passende Gruppe zu finden. Stefan hat die Strecke wie gewohnt in der Spitzengruppe in Angriff genommen. Thomas und Philipp ließen es ruhig nach Plan angehen, die anderen genossen das Rennfeeling und sprangen von Gruppe zu Gruppe nach vorn.
Harald nahm die 210km Strecke in Angriff, Silke und Karin machten sich auf den Weg zur 75 km Strecke und Janet genoss die 50 km Runde.
Schon bald wurde von den Jungs auf der „großen Runde" die erste Verpflegungsstelle im Werksgelände von Rhön Sprudel erreicht und nach der jedes Jahr aufs Neue beeindruckenden Fahrt durch die Lagerhallen des Getränkeherstellers sammelte sich die Gruppe bei der ersten Stärkung.

Weiter ging es gemeinsam zum ersten „richtigen" Berg, der uns schnell die Kälte aus den Füßen und Gliedern vertrieb. Der Anstieg zum Ebersberg hat es als steilster Streckenabschnitt mit 18% in sich. Jene, die als kleinste Übersetzung 39:27 montiert hatten, kamen etwas ins Zweifeln, ob die Wahl einer Standardkurbel für diese Runde nicht doch etwas übermütig war. Doch zu spät, noch war der Tag frisch und einige Körner in den Beinen. So ging es flott weiter in Richtung Wasserkuppe, dem höchsten Punkt der Strecke.
Die Auffahrt zum 2958ft hoch gelegenen Flugplatz Wasserkuppe mit dem deutschen Segelflugmuseum war ein ganz besonderes Erlebnis, verwandelte sich das Wetter ringsum doch mit jedem bewältigten Höhenmeter von einer trüben kalten Nebelsuppe in schönsten, wärmenden Sonnenschein. Einmal dem Tal entstiegen bescherte uns der Berg einen wunderschönen Ausblick in die nebelverhangenen Täler der Rhön. Ein einprägsames Naturschauspiel, das wir in der Stille der morgendlichen Bergauffahrt besonders genießen konnten.
So reihte sich ein Berg der Rhön an den anderen, jeder kostete Kraft und versöhnte mit einer schnellen Abfahrt, bis sich unsere durch die Bergfahrten geteilte Gruppe an der Verpflegungsstelle Fladungen wieder zusammenfand.
Das dort gereichte Nudelgericht war hochwillkommen, gab es doch auch all jenen wieder Kraft, die des Kuchens und der süßen Energiespender inzwischen überdrüssig waren. Eine wirklich gute Idee der Veranstalter, sozusagen das i-Tüpfelchen zur auch sonst sehr guten Verpflegung.
Mathias nutzte die Verpflegungsstelle, um sich für immer von einigen warmen Kleidungsstücken zu trennen. Er hatte sich in der morgendlichen Kälte zu warm eingekleidet und auf die Kombination aus Überhitzung und Anstrengung hatte sein Körper am letzten Anstieg bereits mit einem Gefühl der Unterkühlung reagiert. Sein Anblick an der Verpflegungsstelle ließ das Schlimmste befürchten. Doch kaum waren die überflüssigen Klamotten auf Grund einer klaren Ansage von Thomas als erfahrenem Marathonfahrer entsorgt und der Temperaturhaushalt wieder in Ordnung, kehrten auch die Kräfte zurück. So konnten beide gemeinsam die große Runde flüssig beenden.
Nachdem Rico bereits voraus enteilt war, gingen Peter, Philipp, Carsten, Michael und Michael zusammen die verbliebenen reichlich 100km Kilometer an. Alle begannen zu spüren, dass auch nach gutem Training die Kräfte nicht ewig währen, und die Fahrt wurde zunehmend anstrengender. Bald war jede Steigung lästig und Ansagen, wie viele Höhenmeter noch zu bewältigen sind, waren alles andere als willkommen. Die Gedanken an Tempo und Kräfteeinteilung verloren sich, an Ihre Stelle trat zunehmen der Wunsch, endlich die letzten Steigungen überwunden und die Runde vollendet zu haben.
Doch wir kannten die Strecke und wussten nur zu gut, dass sie noch lange nicht bewältigt war.
Es hat seinen Grund, dass der Rhön Radmarathon als „härtester" Radmarathon Deutschlands beworben wird. Keiner hätte zu diesem Zeitpunkt daran gezweifelt. Vielmehr wurden Stimmen laut, wie schön man sich doch beim Ötztaler seine Kräfte einteilen kann. „Nur" vier lange Anstiege, da weiß man, was man hat.... Mal sehen, ob wir im August noch der gleichen Ansicht sind.
Die vielen, vielen Anstiege der Rhön zehrten die verbliebenen Kräfte auf. Jeder hatte seine individuelle Durststrecke und mancher auch heftige Krämpfe zu überwinden. Hin und wieder ließ eine schnelle Abfahrt die Lebensgeister wieder aufflammen und auf manch flachem Teilstück konnte sogar noch beachtlich Tempo „gebolzt" werden. Mit zunehmender Distanz wurde für jeden der Trainingsfleiß des Winters und Frühjahrs sicht- und spürbarer. Während die meisten noch mit deutlich weniger Trainingskilometern als im Vorjahr unterwegs waren, hatte Philipp sein Pensum gesteigert. Das zahlte sich nun in einem großen Leistungszuwachs aus. Hut ab Philipp, das war beeindruckend! Nach knapp über 9 Stunden war das Ziel von der Hauptgruppe erreicht, wo sie froh und glücklich von Tommi, Claudia, Uta, Silke und Karin empfangen wurde.
Thomas und Mathias trudelten gleich darauf ein und die Anstrengungen waren bald vergessen. Fast, denn die schmerzenden Beine erinnerten schon noch an das, was zuvor geschah.
Nach einer sensationellen Leistung war Stefan als Dritter! der 238km Strecke zu dieser Zeit bereits lange im Ziel und frisch geduscht bereits auf dem Heimweg. Glückwunsch zu diesem beachtlichen Ergebnis! Auch Harald vollendete seine 210 Kilometer Runde und wurde gegen 16 Uhr nach 9 Stunden von den Cheerleadern freudig empfangen.

Alles in allem war es ein toller, langer, harter Ritt über die Berge der Rhön, bei perfektem Wetter und perfekter Organisation. Wir waren etwas langsamer unterwegs als im letzten Jahr, was wohl vor allem dem Trainingsrückstand aus dem kalten und verregneten Frühjahr geschuldet ist.

Der Brocken Hero, er kann kommen...

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Steckbrief

Rhön Radmarathon
18. und 19.05.2013
Bimbach, Deutschland
6 Teilnehmer über 100 km am Sa
10 Teilnehmer über 238 km
1 Teilnehmer über 210 km
2 Teilnehmer über 70 km
1 Teilnehmer über 50 km
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