5. Kyffhäuser Joy Ride
Anno 2017, Mitte des
Monates August, trafen sich am Domplatze zu Erfurt siebzehn wagemutige Ritterinnen
und Ritter, um die Eroberung des Kyffhäusers anzugehen. Bei besten
Wetteraussichten mit der Sonne im Rücken befuhren Sie mit ihren edlen Rössern in extra für diese Schlacht angefertigten farbenfrohen Uniformen die Wege und Pfade entlang des Erfurter Beckens durch das Thüringer Land. Sie fuhren weiter über die Unstrut bis
in die Stadt Kindelbrück. Dieses Städtchen liegt am Unterlauf der Wipper im
Thüringer Becken und damit im Norden des Landkreises Sömmerda. Dort schlugen
Sie ihr erstes Lager auf und der Marketender, welcher diesen Tross begleitete,
öffnete seine Pforten und bot so Manches feil. Dieser hatte Leckereien, wie
weißes und schwarzes „Gold“, sowie heimische und exotische Früchte geladen.
Auch an verschiedenen Getränken mit und ohne Geschmack konnte man sich laben.
Als die Ritter ihre Reise fortsetzten, durchquerten sie das Kyffhäuserland,
bis sie an der Barbarossahöhle vorbeikamen, welche unterhalb des Kyffhäusers
liegt. Sie
ist eine von weltweit nur zwei existierenden Schauhöhlen im Anhydritgestein und
damit eine absolute geologische Rarität. Da diese aber b´nicht das Ziel der Reise war, ließen sie hie Höhle rechts liegen
und setzten die Reise bis Steinthaleben fort. Dort bogen sie
rechts ab und hatten nun die Auffahrt zum Kyffhäuser vor sich.
Der Kyffhäuser,
der etwa 19 km lang und 7 km breit ist, erstreckt sich südöstlich des
Unterharzes und der Goldenen Aue sowie nordöstlich von Windleite und Hainleite.
Mutig und unerschrocken machte sich jeder für sich an das Werk, den Kyffhäuser
zu erklimmen. So mancher im Trab, Galopp oder Schritt. Nachdem alle auf dem
Burghof des Kyffhäuserdenkmals angekommen waren, wurde ein weiterer Rastplatz
aufgeschlagen. Das Kyffhäuserdenkmal (auch Barbarossadenkmal)
ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Kyffhäusergebirge im Gelände der ehemaligen
Reichsburg Kyffhausen in der Gemarkung von Steinthaleben im thüringischen
Kyffhäuserkreis. Hier konnte man sich abermals den kulinarischen Köstlichkeiten hingeben. Dabei wurde der Marketender reichlich geplündert.
Auf den Aufritt folgte der
Abritt in das Städtchen Bad Frankenhausen. Diese
Kleinstadt liegt am Südhang des Kyffhäusergebirges, auf Sedimenten des
Zechstein über der lössbedeckten Diamantenen Aue. Sie wurde in rasendem Tempo passiert, hernach wurde weiter in Richtung Heldrungen geritten. Die Stadt
wird von der Festung Heldrungen beherrscht, einer Festung mit Wassergraben und
vier Bastionen, entlang der Hauptausfallstrasse des Thüringer Landes. Im Weiteren fuhr man über den Schmücketunnel und durch das Städtchen
Sömmerda bis zu einem weiteren Rastplatz in Schallenburg. Dieser Ort befindet sich in der Unstrutaue südwestlich der
Kernstadt Sömmerda direkt am Fluss.
Dem Tross entgegen kam ein schneller Reiter in getrecktem Galopp. Als er sie erblickte, machte er kehrt und lenkte sein Ross in Richtung Schallenburg. Als die Ritter dort ankamen, sahen wir
ihn in wahrer Größe. Er war ein weiterer Marketender auf einem Wagen, welcher mit den edelsten
eiskalten Köstlichkeiten gefüllt war. Er bot sie feil und die tapferen Ritter nahmen es dankbar an. Schließlich lagen zu diesem Zeitpunkt schon
120 km hartes Tagwerk hinter ihnen. In Schallenburg wurde nun ausgiebig Rast gemacht, um den letzten Ritt vollenden zu können.
Danach wurde
die Reise direkt in Richtung Erfurt fortgesetzt. Am Domplatz zu Erfurt angekommen, waren die
Ritterinnen und Ritterinnen zwar ordentlich durchgeweht, jedoch mit ihren Rössern heil und trocken geblieben. Deshalb war die Stimmung umso ausgelassener, als alle für ihr Tagwerk mit einer Urkunde und einer süßen Belohnung bedacht wurden. Nun können sich alle schon auf das nächste Jahr freuen, wenn es wieder
heißt: Auf zum Kyffhäuser!
Euer Mathias