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Rügen-Rund® Radmarathon

2. Tagebucheintrag eines Nachwuchssportlers

 

So, nach dem Marathon ist vor dem Marathon. Und nach Regen kommt bekanntlich immer wieder Sonnenschein. Sprüche klopfen kann er nun einfach, der Herr Schroe!

 

Irgendwann im Februar entdeckte ich im Internet den Marathon „Rügen-Rund“. Ein kurzer Blick auf den Kalender und.... juhu ein Brückentag. Unterkunft gebucht und dem Chef die frohe Nachricht überbracht.

Anreise war wieder wirklich top. Ich hatte so viel Zeit, mir die Landschaft recht und links von der Autobahn anzuschauen. Stau Stau Stau. Herrentag lädt halt doch ein. Irgendwann kam Glowe in Sicht. Auch die Ausschilderung vom Marathon kam mir unterwegs entgegen. Die Sonne strahlte mit mir um die Wette. Der Freitag wurde zum Chillen und Wandern genutzt. Doch am Abend kam das schlechte Gewissen durch. Umziehen und ab zum Kap Arkona. Sofort wurde ich „herzlich“ begrüßt. Hatte zur Tarnung das Langarmshirt von der Thüringen Rundfahrt an. Schneiden, Ausbremsen und kostenlose Getränke durch die Seitenscheibe. Ein höflicher Berliner reinigte mir doch dann endlich die Brille. Nur der hatte ein ganz komisches Gemisch in der Scheibenreinigungsanlage drin. Und der Ostwind kam noch richtig auf, um mich zu begrüßen. Arkona hoch und ab heim. Heimfahrt war chillig, Meerluft direkt in die Lunge macht nun mal müde.

Ab nach Binz und Startunterlagen abholen. Stimmung war doch schon cool. Es gab nur eine Rückennummer und eine kurze Belehrung. Zu Rossmann noch Sonnencreme kaufen...hatte ich vergessen. Sonnenuntergang am Strand und fix Trikot einräumen.

Ab ins Bett und plötzlich war die Unruhe, wie jedes Mal, wieder da. Warum nervös werden? Kennste doch alles.

Duschen, Frühstück und Rad ins Auto. Am Start war es noch ruhig. Hatte mich ja für Startgruppe 2 eingetragen. Also locker 8,5 bar in die Schläuche und nochmal etwas Öl auf die Kette. Aufruf zum Start und mal ganz frech in Reihe 1 gestellt. Die Rennleitung war auch schon, in ihrem schicken Passat, am Start. 3,2,1 und ab. Gerade, Kurve links und dann die endlose Gerade an Prora vorbei. Puls ging immer tiefer und irgendwann muss doch das Einrollen mal vorbei sein. Gemurmel im Feld. Ein zaghafter Versuch meines Nachbarn, das Tempo zu erhöhen, wurde mit einem Lächeln durch die Führung abgewehrt. Also doch geführte Wanderung, wie mir Professor Falk gesagt hatte. Gut dann wird es ne lange KB/GA1 Runde halt.

Sassnitz durch und plötzlich zeichnete sich doch eine Chance ab. Die Steigung Richtung Königsstuhl. Kopfsteinpflaster am Anfang. Doch es sollte eine Gruppenauffahrt werden. Also wildes Schalten und müdes Kurbeln. Der Polizei war es zu gefährlich. Dann ging es weiter. Pause, essen, trinken, lockeres Kurbeln. Glowe und Richtung Arkona. Ostwind. Herrlich, das Feld wurde schön zerstört. Endlich mal powern. Zugpferd spielen und Lücken stopfen. Das Maulen vom Feld zeigte Wirkung, unsere ortskundigen Führer drehten frei und wir knallten mal gut durch die Landschaft. Und der Schroe zog gut mit. Vor dem Start wurden wir noch belehrt wegen Doppelreihe. Ha, davon war nichts mehr zu sehen. Jetzt war nur noch taktisches Fahren angesagt. Ab über die Fähre und 100km waren vorbei. Ab nach Hause. Zwischendurch Leute aus dem Spreewald getroffen. Unser Trikot ist so auffällig gut. Also hieß es „Hey topdev, ab in den Wind, Du bist zu schnell“. Wind wurde auch nicht besser. Verpflegungspunkt 2,3 und 4 mussten angefahren werden. Ist hier halt so. Thomas wäre verzweifelt. Nur hier gibt der Sheriff den Takt vor. Also hatte ich viel Zeit, mir die Landschaft anzuschauen. Alleen, Rapsfelder und der Blick aufs Meer. Verpflegungspunkt 5 in Sicht und eine sehr lange „Abfahrt“, nur bei 60 km/h bremste der Sheriff uns ein. So nun noch etwas Wasser und ne saure Gurke und ab. Mukran in Sicht und seitlichen Rückenwind. Die Faulen wurden fleißig. Binz rein, Trikot zu, Mund abputzen, knips knips, Ziel, Hurra Medaille und Urkunde.

Nur, da war ja noch was. Hatte ich nicht mal gesagt, nach dem Marathon geht es in die Ostsee? Ab nach Glowe und mit Wechselsachen an den Strand. Langsam in die Fluten. Frisch war es schon. Bringt ja alles nichts. Das Objektiv war schon auf mich gerichtet und war stummer Zeuge. Also rein und gut. Die Beine freuten sich und es war doch nicht so schlimm wie befürchtet. Nur beim Rauslaufen war es durch den Wind frisch. Umziehen und so war der Marathon Rügen - Rund für mich abgeschlossen.

Super Veranstaltung, und wenn es in 2017 passt, bin ich wieder am Start.

 

Euer Schro

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Steckbrief

Rügen-Rund® Radmarathon
07.05.2016
Ostseebad Binz, Deutschland
1 Teilnehmer über
205 km
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