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30. Maratona dles Dolomites - Wir waren dabei!

Gleich am ersten Tag mussten wir mal die kurze Strecke testen und fuhren die Sella Ronda. Für unsere beiden Frauen eine ziemliche Herausforderung. Dani erlebte das Pässefahren erstmals, Silke erinnerte sich an die Leiden aus 2013, sowohl bergauf als auch bergab. Zwar schafften beide die Strecke, Silke entschied jedoch, am Sonntag beim Maratona die Berge nur von unten zu betrachten und dafür den Support zu machen. Bis zum Sonntag waren es dann noch ein paar schöne gemeinsame Tage, die wir wandernd, shoppend, radelnd oder genießend in unserem Lieblingscafé vor Ort verbrachten.

Und so erlebte Dani den Maratona:  Am Sonntag, dem 03.07.2016, war es soweit, der 30. Maratona dles Dolomites startete und mit ihm Bernd, Carsten, Thomas und ich. Die Männer gingen über die lange Distanz und ich habe mich bei meiner ersten Pass-Fahrt in Südtirol mit der Sella-Ronda zufrieden gegeben ;-)

Da wir in der Vorbereitung die Runde schon einmal absolviert hatten, war mir klar, was mich erwartete, vier Pässe auf 55 km und 1780 Höhenmeter. Und obwohl ich um die Anstrengung wusste, freute ich mich darauf. Verrückt, oder? :-) Nein, gar nicht. Jeder, der dort schon einmal Rad gefahren ist, wird mich verstehen können, ist es doch Anstrengung in einer wunderschönen Landschaft, an der man sich kaum satt sehen kann...

Der Morgen ging für mich etwas stressig los. Der Abend davor war lang aufgrund des spannenden Fußballspieles Italien - Deutschland bis spät in die Nacht und irgendwie bin ich nicht so richtig zur Ruhe gekommen. Vielleicht hat da doch etwas Aufregung mitgespielt?! Da ich einige Minuten zu spät am vereinbarten Treffpunkt war, musste ich nun ohne unseren Vereinschef zum Start radeln, aber später sollten sich unsere Wege noch einmal kreuzen. Und Silke entschädigte mich, da sie mich vom Balkon aus mit vielen guten Wünschen auf die Reise schickte :-)

Aber allein war ich nicht auf meinem Weg zum Start, viele andere Radfahrer aus den verschiedensten Ländern hatten den gleichen Weg wie ich.

Am Start angekommen stand ich nun mittendrin, Stimmengewirr in italienisch, deutsch und englisch konnte ich vernehmen. Dann ertönte der Startschuss und los ging es. Am Anfang ziemlich stockend, darauf hatte mich Thomas schon vorbereitet, aber relativ schnell konnte ich ruhig mitradeln. Auf dem Weg zum ersten Pass kam dann auch Thomas an mir vorbei und wir wünschten uns eine gute Fahrt. Und in Corvara wurde ich von Uta, Micha und Philipp angefeuert. Das war ein tolles Gefühl!

Dann ging es schon auf den ersten Pass, den Campolongo. Einmal musste ich aus der Pedale raus, als es sich etwas staute, aber dann konnte ich den Pass in ruhigem Tempo mit vielen anderen hochfahren, immer den Blick über die wunderschöne Landschaft schweifend. Aus der Trainingsfahrt wusste ich, dass dieser erste Pass relativ gut zu bewältigen ist und kam zügig auf 1875 Höhenmeter an. Die erste Verpflegungsstelle ließ ich aus, da diese auf der linken Seite war, ich aber rechts fuhr und kein Rankommen war. Aber das machte nichts, ich fühlte mich super und Dank Thomas und Silke war ich ganz gut ausgestattet. Nach einem Schluck aus der Trink- und Gelflasche machte ich mich auf die erste Abfahrt. Auch das lief gut, ich fuhr in meinem Tempo hinunter und ich sah, dass viele andere es mir gleich taten und nicht überzogen. So kam ich unversehrt im Tal an und schon ging es weiter auf den nächsten Pass, den Passo Pordoi: Ich wusste, das ist mit 10 km der längste Pass, den ich überwinden musste. Ich kam gut in mein Tempo und schneller als ich dachte sah ich die Tunnel und wusste, jetzt ist es nicht mehr weit. Und dann war ich auf 2240 Höhenmeter, umgeben von wunderschöner Landschaft, die Wolken umspielten die Bergspitzen. Ein super Gefühl! Und ich fühlte mich gar nicht kaputt, so wie nach dem ersten Erklimmen des Passo Pordoi. Hier machte ich eine kurze Pause, verpflegte mich, genoss die herrliche Landschaft und auch einige Fotos zur Erinnerung mussten gemacht werden. Dann bereitete ich mich auf die Abfahrt vor, ganz schön kalt ist es auf über 2200 Meter Höhe. Also Armlinge hoch, die Weste bis zum Hals schließen und das Tuch etwas über den Helm gezogen ging es auf meine zweite Abfahrt. Herrlich, mehr kann ich dazu nicht sagen, das Dauergrinsen auf meinem Gesicht hatte eingesetzt :-)

Die Abfahrt war zu Ende und sofort ging es weiter auf den dritten und für mich vorletzten Pass, den Passo Sella, der zwar nicht so lang ist, sich aber ziemlich steil nach oben schlängelt. Ich fühlte mich nach wie vor gut, was nicht zuletzt wohl auch an dem Adrenalin in meinem Blut lag. Auf der Fahrt nach oben hielt ich einen "kleinen Schwatz" mit Kay aus Hamburg. Aufgrund der Startnummern auf dem Rücken der Fahrer konnte man den Namen und die Nationalität gut erkennen. Auch diesen vorletzten Pass bewältigte ich in einem angenehmen Tempo und kam glücklich oben an. Hier das gleiche Spiel, die atemberaubende Natur genießen, kurz verpflegen und für die Abfahrt fertig machen. Die Pause war nicht all zu lang, da ich nicht zu sehr auskühlen wollte. Und wieder ging es hinunter und so ganz langsam erhöhte sich mein Tempo bei der Abfahrt.

Bevor es auf die letzte Pass-Fahrt ging, den Passo Gardena oder Grödner Joch kam eine sehr reichhaltige Verpflegungsstelle, an der ich mich mit leckerem hausgemachtem Apfelstrudel, Brötchen, Kuchen und Nüssen stärkte. Und ich genoss den Ausblick, ich hatte vorher noch nie so etwas wundervolles, imposantes und einzigartiges gesehen. Und jetzt genoss ich es richtig! Ich wusste, dieser letzte Pass ist nicht mehr schlimm, hatte kleine Abfahrten und gerade Stücke dabei und so war ich frisch gestärkt, mit dem Gefühl, dass ich super über die Runde gekommen bin, relativ schnell oben.

Dort angekommen nahm ich mir einige Minuten Zeit, atmete tief durch und ließ die wunderschöne Natur auf mich wirken.

Dann ging alles ziemlich schnell, noch die letzte Abfahrt, jetzt ging es nur noch bergab bis zum Ziel und da wurde ich auch schon jubelnd von Silke, Philipp, Uta und Micha empfangen:-)

Hinter der Ziellinie hatte ich noch das Glück, den Sieger der großen Runde zu sehen, der in etwa mit mir nach ca. 4h30min durch die Zeitnahme fuhr.

Hier bekam ich auch die Medaille und ein Basecup mit dem Logo des Maratona dles Dolomites, was mir noch gute Dienste bei der Party danach erwies.  Die genoss ich dann in vollen Zügen, nachdem meine tollen Eindrücke nur so aus mir heraus sprudelten und ich die "Unterstützer"daran teilhaben ließ.

Nach einer Dusche und kurzen Pause fühlte es sich an, als hatte ich ein Loch im Bauch und ließ mir Pasta und Apfelstrudel schmecken.

Toll war auch, die Einfahrt meiner anderen Mitstreiter über die große Runde miterleben zu können. Wir empfingen auch diese gebührend und waren froh, dass alle heil ihr Ziel erreicht hatten. Wenn sich auch Thomas, der am Ende völlig alle war, auf der Wiese erst mal ein kleines Schläfchen verabreichen musste.

Abschließend möchte ich sagen, dass es eine ganz toll organisierte Veranstaltung war. Ich möchte mich bei allen bedanken, die es mir ermöglicht haben, so etwas Schönes zu erleben.

Die Dolomiten stehen nun auf meinem Wunschzettel und ich hoffe, ich muss nicht zu lange warten, um mir diesen Wunsch abermals erfüllen zu können!
 
Eure Dani


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Steckbrief

Maratona dles Dolomites
03.07.2016
Corvara, Italien
3 Teilnehmer über
138 km, 4230 hm (7 Pässe)
Bernd: 7:02:34 h, Rang 23
Carsten: 7:07:59 h, Rang 330
Thomas: 7:45:05 h, Rang 2593

1 Teilnehmerin über
55 km, 1780 hm (4 Pässe)
Daniela: 4:32:38 h, Rang 109
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