Kyffhäuser Girls Ride

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Kyffhäuser Girls Ride

Eine Tour speziell für Frauen in der 2. Auflage stand am Morgen des 16. August auf dem Programm, über 145 km und 1100 hm hin zum Kyffhäuser und zurück.
Die Wetterprognosen waren ziemlich katastrophal, aber da wir in diesem Jahr mit Kaiserwetter zum Radfahren ohnehin nicht verwöhnt waren und auch Frauen nicht aus Zucker sind, gab´s kein Zögern. Alles war vorbereitet, das Begleitfahrzeug mit den bewährten Utensilien bestückt. Motto des Tages: Jeder soll mit mehr Gewicht nach Hause kommen, als er losgefahren war. Und dabei waren die regennassen Klamotten nicht einberechnet!
Aber von vorn: 5 Frauen und 7 Männer machten sich morgens um 8 Uhr vom Domplatz Erfurt aus auf den Weg ins Kyffhäusergebirge. Unterwegs sammelten wir noch Daniela auf, die von Zuhause dazustieß. Das Wetter war viel besser als erwartet, die Stimmung prächtig und dank einiger kurzentschlossener Herren lief keine der Frauen Gefahr (Andrea mal ausgenommen, denn sie läuft außer Konkurrenz), auch mal Führungsarbeit leisten zu müssen. Zur ersten Verpflegung hinter Kindelbrück wurden alle Leckereien aus dem Auto geholt, inzwischen zählen auch Tische und Bänke zum Standard. Peter, Mathias und Silke hatten leckeren Kuchen gebacken und die von Susanne mit viel Liebe geschmierten Nutella- und anderen Brote, Obst, Gemüse, Brezeln und Riegel sorgten für den nötigen Energienachschub.
Für Janet war die Tour hier bereits zu Ende. Die monatelange Zwangspause erlaubten eine längere Teilnahme noch nicht, aber ein Anfang war gemacht, eine Menge Spaß war dabei und es gab schon mal die Möglichkeit, bergab die „Kuh fliegen zu lassen". Freund und Begleiter Klaus war als Moped zur Stelle, um sie wohlbehalten zum nächstgelegenen Bahnhof zu bringen, von wo aus der Heimweg angetreten wurde.
Janet, wir sind so froh, Dich wieder dabei zu haben und sind sicher, dass alle Trainingsdefizite bald ausgeglichen sein werden! Die Teilnehmerurkunde hast Du Dir echt verdient!
Für uns begannen hier die ersten Hügel und damit ein Vorgeschmack auf den Kyffhäuser-Anstieg. Ja ja Männer, wir wissen´s ja, das sind noch keine wirklichen Berge, aber wir sind auch keine Männer. Schön, wenn man vom männlichen Nachbarn so Sprüche kriegt wie: Mein Gott, mein Puls ist gerade niedriger als im Winter, wenn ich auf der Couch liege…
Da könnt Ihr mal sehen, was wir für Eure Kompensation tun!
Ab Steinthaleben war die Strecke dann freigegeben, der Anstieg begann. Zum Angriff war aufgerufen worden, Andrea zog an, Philipp hatte nicht den Hauch einer Chance…Peter hatte sich gleich mal komplett ausgeklinkt aus dem Geplänkel, schließlich war heute Ruhetag. Silke als letzte wurde bereits von den anderen aus der Gruppe erwartet, um die letzten Höhenmeter zum Kyffhäuser-Denkmal – gemeinsam mit den Fußgängern in Schlängellinie – zu bewältigen. Oben wurden dank Christian nette Fotos geschossen, der Höhepunkt war geschafft. Nun konnten wir uns die Verpflegung schmecken lassen, die am Fuße von olle Barbarossa aufgebaut war.
Fachgespräche und Vereinswerbung wurden dabei betrieben. Fit für den Rückweg ging es dann Richtung Bad Frankenhausen über eine sehr schöne Abfahrt. Nun spürten wir den kräftigen Wind, der uns entgegenblies oder seitlich kam. Mit bangem Blick zu den sich auftürmenden Wolken fragten wir uns, wie lange diese Tour noch trocken bleiben wird. Eine Zwangspause an der Schranke zeigte dann: Bis jetzt! Es war eine kurze und kräftige Husche, die über uns hinweg zog, wir stellten uns unter und hofften, dass es bald vorüber sein möge. Bei der letzten Verpflegung in Schallenburg kam es dann aber nochmals dicke. Es gab kein Entrinnen, so schnell wir auch versuchten, vor der dicken Wolke zu fliehen. Es goss wie aus Kübeln, ein wunderbares Gefühl, wenn das Wasser sich seinen Weg in die Schuhe sucht! Na egal, durch war durch. Die letzten Kilometer schafften wir dann auch noch. Die Herren trugen uns förmlich über die letzten Kilometer, bis wir dann – fast schon wieder getrocknet – kaputt und glücklich auf dem Domplatz ankamen. Die Freude über die bewältigten Kilometer unter ebenso radsportbegeisterten Freunden konnte auch die herannahende Polizei nicht drücken, die es bei einer Belehrung über ein verkehrstüchtiges Rennrad beließ. Vielleicht hat er doch ein wenig gestaunt, der Herr, wozu Frauen so in der Lage sind. Mädels, das war Spitze!
Vielen Dank Ihr lieben Männer, dass Ihr uns mit netten Gesprächen, Windschatten von allen Seiten, mit toller Verpflegung und nicht zuletzt einer super Betreuung dieses Erlebnis geschaffen habt!
Und was machen wir im nächsten Jahr Mitte August? Na, zum Kyffhäuser fahren als Frauenpowerteam! Wir freuen uns sehr, wenn wir wieder ein wenig für unseren Verein und den Radsport werben konnten und freuen uns insbesondere über den Vereinseintritt von Clarissa. Fahren in der Gruppe macht einfach viel mehr Spaß.

Noch ein kleiner Nachtrag: Ulrike, die sich wegen einer nächtlichen Migräneattacke nicht zum Start einfinden konnte, wagte sich am Sonntag auf dieselbe Strecke für die Herren. Die Veranstaltung nannte sich „Resteessen zum Kyffhäuser auf den Spuren der Damen". Mit nem 28er Schnitt und Rückenwind rasten die Herren zum Kyffhäuser, Ulrike immer mittendrin. Der Wind war noch stärker als am Vortag. Für die letzten Kilometer des Rückweges fehlten dann zwar die Kräfte, um das angeschlagene Tempo halten zu können, aber es gab Lob von allen Seiten. Was für eine Wahnsinnsleistung von Dir! Und dafür wurde nicht einen Meter geschoben. Chapeau!

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Steckbrief

Kyffhäuser Girls Ride
Erfurt, Deutschland
16.08.2014
11 Teilnehmer über 145 km und 1500 hm
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