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Bericht eines Nachwuchssportlers Teil III und Letzter in 2016

Irgendwann im Frühjahr 2016 habe ich durch Zufall die große Weserrunde entdeckt. 300 Kilometer am Stück - das ist ne schöne Ecke. Also anmelden, Unterkunft buchen und trainieren.

Das Frühjahr mit dem Spreewald, Rügen-Rund, Fichtelberg und die zahlreichen Ausfahrten in, um und durch den Thüringer Wald sowie die allwöchentliche Montagsrunde brachten mir gute Erfolge und Selbstvertrauen ein. Rund um Erfurt lief wie geschmiert, die letzten Wochen vorher nochmal gut genutzt, um die Form ansteigen zu lassen. Wie jeden Sommer passt das Systemgewicht wieder sehr gut, nur leider keine Sachen mehr. Lichtschutzfaktor 50 hinterließ dann auch noch gute Spuren und so kam wieder eine neue Kombi ins Haus. Silke leistete als Chefin wieder gute und unkomplizierte Arbeit. Danke!
Freitag war für mich die Anreise geplant und es klappte alles. Unruhe war nicht mit dabei. Langsam wird es doch wohl Routine. Rinteln lag vor mir und die Unterkunft war auch tipp topp. Umziehen, Luft aufpumpen und mal den Start suchen. Der lag nur ca. 10 Minuten entfernt und ich nutze die Zeit um etwas zu rollen. Der Abend sollte schnell enden, doch das Handy piepte ab und an mal. Viele Daumendrücker und auch Motivatoren.

04:10 Uhr, der Wecker klingelt. Hand aus dem Fenster gehalten und so die Anzugsordnung gleich geklärt. Kurz/Kurz ohne wenn und aber. Duschen, nochmal Frühstücken und dann los. Meine erste Fahrt in der Dunkelheit. Doch baut die Firma Knog Sachen, die wieder Freude machen. Am Start war es noch sehr ruhig. Schnell noch unterschreiben und die Frage nach der Startnummer. Ach, es gibt keine? Schade. Viele müde Gesichter waren noch zu sehen, aber überall das Funkeln in den Augen. Auch ein unüberhörbarer sächsischer Dialekt wurde von mir vernommen und noch ein kurzer Plausch.

05:40 Uhr, Startgruppe 6 fuhr in einer 6 Mann Gruppe in die Finsternis. Es ging über Straßen und Radwege. Die Männer in den Holzseifenkisten zogen vorbei und ein Hallo und Gruß an topdev kam. Noch ein Erfurter, der hier am Start ist. Bei Kilometer 150 haben wir bei Nudeln nochmal schnell geplaudert.

Von der Strecke kann ich nicht mehr viel sagen. Kilometer zogen ins Land und auch die Gruppe wurde sehr dynamisch. Zwischenzeitlich waren wir mal 30 Mann/Frauen, doch der erste kleine Hügel sprengte alles und es blieben 4 übrig. 2 aus einem örtlichen Team spielten belgischen Kreisel zu Zweit. Und da ich das Theater nicht mitspielen wollte und es mir auch zu riskant war, ohne Zeichen Richtungsänderung mitzumachen, stand mal wieder ne 50 Kilometer Solofahrt auf dem Zettel. Ach ja, Ausschilderung ist hier nicht die Stärke. Landschaft flog rechts und links vorbei. Garmin zeigte einen Schnitt von fast 30 an. Alles gut.
Vor mir kam ein kleiner Punkt immer näher. Und schau an, der Mann aus Dresden! Diagnose von mir: Lang/Lang und Weste heizen gut. Rast beim THW und Nudeln und ein Liter IsoDrink gaben neue Kraft. Plausch mit Radlern am Tisch und da zeigte sich, dass dies wohl meine neue Gruppe wird. Zu 5t ging es weiter auf die Reise bzw. auf den Rückweg. Es lief ganz gut, wir wechselten sauber durch und so wurden Kräfte gespart. Verpflegungsstellen waren noch 2 und die wurden auch genutzt. Nach dem Motto: „Cola und Kuchen musst du versuchen“. Beim Kilometer 250 wurde ich etwas unruhig. Erst 700 HM weg. Stand da nicht was von über 2000 HM?! Beim Nachfragen, wo die sind, wurde es etwas ruhiger und die Antworten kamen zaghaft. Kurve links und rechts und da  leuchteten meine Augen. Endlich wurde es mal etwas welliger. Ein sehnsüchtiger Blick von mir und ich erhielt die Freigabe. Programm Heuberg/Nesselhof wurde abgerufen.

Kurzer Schreck, da in der Abfahrt die Rollsplittfee was verloren hatte. Also runter vom Gas und Glotzen auf. Der Wind zeigte uns die Richtung an, wo das Ziel lag. Genau von Vorne. Frank aus Bochold hatte an der Steigung wohl ein paar Körner zu viel ins Feuer geworfen. Und wer mich kennt, weiß, dass ich ein sehr großes Herz habe und mich als Ochse vor den Karren spanne. Also Tipps und Tricks noch nebenbei verraten. Hoch und runter und rechts und links und schon lag Rinteln vor uns. Rote Ampel zum letzten Mal. Ziel in Sicht, Trikot zu, Mund abputzen und rein. „Stempelkarte“ noch am Empfang abgeben und erst mal was essen und trinken.

Und das war die große Weserrunde 2016. Schnell noch Handynummer ausgetauscht und Werbung für den Verein gemacht.

Euer Schroe

P.S. Dieses Foto wurde uns zugespielt von unserem Radsportfreund im Liegerad. Nicht sehr scharf, aber ein Beweis allemal. Vielen Dank!



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Steckbrief

Große Weserrunde
Der Radmarathon entlang der Weser
03.09.2016
Rinteln, Deutschland
300 km, 2000 hm
1 Teilnehmer unseres Vereins
Zur Veranstaltung


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Foto